Adventsgeschichten

Ein besinnlicher Jahresabschnitt wie der Advent benötigt besinnliche Geschichten und Adventsgeschichten verzaubern jeden. Sie erinnern Dich an Deine eigene Kindheit, die besondere Stimmung in der Adventszeit und die Vorfreude auf die Weihnachtstage. Die Adventszeit war schon immer geprägt von Geschichten, Erinnerungen, Sagen und Märchen.

Wenn die Tage kürzer werden und draußen die Dämmerung schon sehr früh beginnt, gibt es nichts Schöneres, als bei Kerzenlicht und dem Duft frisch gebackener Weihnachtsplätzchen eine Adventsgeschichte zu lesen.
Um Dir die Suche nach einer passenden Geschichte zu erleichtern, haben wir für Dich eine Auswahl der schönsten Geschichten zusammengestellt. Stimmungsvolle Geschichten in der Adventszeit sind nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen überaus beliebt. Sie laden zum Träumen ein und verkürzen die lange Wartezeit bis zum Weihnachtsfest.

Unsere Adventsgeschichten sind für die verschiedensten Personengruppen geeignet - ob jüngere Menschen oder Senioren, ob Männer oder Frauen. All jene finden in unserer Zusammenstellung sicherlich eine passende Geschichte. Aufgrund ihrer Länge sind die meisten Geschichten aber eher zum Lesen und Vorlesen geeignet und weniger zum Nacherzählen. Solltest Du hierfür passende Werke suchen, empfehlen wir Dir einen Blick in unsere Rubrik kurze Weihnachtsgeschichten.

Lass Dich nun in eine besondere Welt entführen und genieße besinnliche Stunden mit unseren ausgewählten Adventsgeschichten beim Adventskaffee am Nachmittag, beim abendlichen Zusammentreffen mit der Familie oder einfach nach dem Öffnen vom Adventskalender am Morgen.

Adventsgeschichten

Die folgende Auswahl wartet nur darauf, Dich durch den Advent begleiten zu dürfen:

Der allererste Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem Herrn mit eingezogener Rute her.

Er hatte nämlich nicht mehr die rechte Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war kein Schwung in der Sache. Spielzeug und Eßwaren, das war auf die Dauer nichts. Die Kinder freuten sich wohl darüber, aber quieken sollten sie und jubeln und singen, so wollte er es, das taten sie aber nur selten.

Den ganzen Dezembermonat hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgegrübelt, was er wohl Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen, eine Weihnachtsfreude, an der auch …weiter lesen

Autor: Herman Löns

Eine Weihnachtsreise ins altpreußische Land
Da es in meiner Erinnerung Winter ist, so kommen mir Bilder von einer Winterreise, die ich vielleicht in meinem sechsten oder siebenten Jahre mit meinen Eltern zu den Großeltern mütterlicher Seite nach Altpreußen gemacht. Es waren wohlstehende, aber schlichte Bürgersleute, die ihre alten Tage mit einer unverheiratet gebliebene Tochter in einem Landstädtchen verlebten. Man muss so ein ostpreußisches Städtchen im Winter gesehen haben und an einem trüben Abende, nach weiter Reise durch eingeschneite Felder, Wälder und über gefrorene Seen; man muss da in eine Herberge hinein gefahren und über Nacht geblieben sein, um in der Seele zu begreifen, was es mit dem nordischen Kleinbürgerleben und mit der winterlichen Symbolik bereits in …weiter lesen

Autor: Bogumil Goltz

Eine Weihnachtsgeschichte
"O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" klang es von frischen Kinderstimmen und einer tiefen, klaren Frauenstimme durch die Räume des Thalbacher Pfarrhauses. Als der letzte Ton verhallt, war's ein paar Augenblicke still in dem gemütlich warmen Wohnzimmer. Aber nicht lange!
"Warten wir nie meine Leidenschaft sein, auch wenn ich Methusalems Alter erreichen sollte!" hub Karl, der dreizehnjährige Gymnasiast an, der gestern zu den Ferien heimgekommen war.
"Es ist aber doch so notwendig, dass man warten lernt", erwiderte Lenchen mit weiser Miene; "wer diese köstliche Kunst nicht verstände, sagte die Mutter neulich, der käme ihr vor, wie ein Mensch, der ein Buch lesen wolle, ohne …weiter lesen

Autor: Dora Schlatter

Eine Weihnachtsbescherung
Der Eisenbahnzug lief über Heide- und Moorland Norddeutschlands. Ab und zu pfiff er mit einem melancholischen Ton in den grauen Dezembernachmittag hinein und hielt an einer kleinen Dorfstation; dann schob er langsam, mit seinem schwarzen Qualm den kahlen Winterboden fegend, weiter. Die Gegend dehnte sich endlos tellerflach zu beiden Seiten. Am Horizont dunkle Waldstriche, zuweilen rechts und links in der Weite enge ärmliche Strohdächer, sonst nichts. Es war eine trübselige, tote Landschaft.
Der Zug war ein "gemischter", eigentlich nur ein Güterzug mit zwei eingeschalteten Personenwagen. Er rechnete nicht auf viel Passagiere, täuschte sich darin auch selten und heut, am Weihnachtsabendtage besonders nicht. Da und dort …weiter lesen

Autor: Wilhelm Jensen

Die Legende von dem Zaunkönig und der Zaunkönigin
"Großmutter, wirst du uns heute erzählen, wie Zaunkönig Weihnachten feiert?"
Die Kinder rückten näher heran, und ihre fröhlichen Augen glänzten erwartungsvoll. Aber Großmutter nickte nicht sofort Gewährung, sondern ließ zuerst ihren Strickstrumpf in den Schoß sinken und wehrte mit beiden Händen die Ungestümen von sich ab.
"An den Tisch, ihr Kinder. Aber fein ruhig und ordentlich! Paulchen, du willst wohl die Lampe umwerfen? - Und wie steht es mit den Schulsachen, Karl und Emma?"
Karl lachte. Ja, was dachte Großmutter denn nur? Hätten die Kinder wohl gewagt, den Oberstock zu betreten, welchen sie im elterlichen Hause bewohnte, wenn nicht alles klipp und klar gewesen wäre? Die Kinder liebten die …weiter lesen

Autor: Hedwig Dransfeld

Wie der alte Christian Weihnachten feierte
"Kind," sagte am Vortage des Weihnachtsfestes meine gute Mutter zu mir, "Kind, geh, bring' dem alten Christian seine Kuchenstolle und dieses Packet. Sag', ich ließ' ihn schön grüßen, und er möchte das Fest und das neue Jahr gesund und ruhig verleben. Diesmal wär' zuviel Arbeit, ich könnt' nicht selber abkommen."
Ich blickte etwas erstaunt und beunruhigt von meinem Buche auf. Ich kannte den mürrischen alten Waldhüter recht gut; wie oft hatte ich mich als kleines Mädchen vor seinem großen rostigen Schnurrbart gefürchtet, wenn er uns beim Beerensuchen auf verbotenen Plätzen überraschte und uns mit seinem Brummbaß aufschreckte und davonjagte.
Jetzt freilich hatten wir ihn nicht mehr zu fürchten, denn er war …weiter lesen

Autor: Paula Dehmel

Die Geschichte vom Weihnachtsmarkt
Am Tage vor Weihnachten war das Wetter hell und klar und der Schnee festgefroren. Da sagte die Tante zu den Kindern: "Heute führe ich Euch auf den Weihnachtsmarkt, lasst Euch schnell die Mäntelchen anziehen und die Hütchen aufsetzen!"
Das brauchte sie nicht zweimal zu sagen, in einem Augenblick waren die Kinder fertig und nun ging es hinaus in den frischen, klaren Morgen. Man dachte aber gar nicht an die Kälte, denn in den Straßen war ein so geschäftiges Hin - und Herrennen, ein so hastiges Treiben, als ob der schönste Frühlingstag angebrochen wäre. Und fast ein Frühlingsanblick war es auch, als die Tante nun mit den Kindern in die Straße einbog, welche zum Markte führt. Sie hielt Georg und Mathildchen an beiden …weiter lesen

Autor: Luise Büchner

Weihnachtsmorgen
Es war soweit! Julika streckte ihre dick eingepackten Füße aus dem Bett und fröstelte! Hui, war das kalt heute! Sie kniete sich in ihr Bett und blickte verschlafen aus dem Fenster in den noch dunklen Morgen. Draußen glitzerte der Schnee im Glanz des Vollmonds und Julikas Herz begann vor Aufregung zu hüpfen. Weiße Weihnacht!
Ihr Atem bildete Eisblumen auf der kalten Scheibe des Fensters und Julika jauchzte vor Ent-zücken. Schnell rutschte sie aus dem Bett und zog ihre zwei dicksten Pullover über ihr Nachtgewand und schlüpfte in die gefütterte Hose, die Tante Rosi ihr letztes Weihnachten geschenkt hatte. Leider war sie seitdem ein ganzes Stück gewachsen, so daß zwischen ih-ren dicken Stiefeln und dem Saum der Hose ein kleines …weiter lesen

Autor: unbekannt

Das Mädchen und die Schildkröte
Es war der 24. Dezember, und es schneite. Gleichmütig und gleichmäßig fiel der Schnee. Er fiel auf die Fabrik für künstliche Blumen, und sein frisches Weiß gab dem häßlichen Backsteinbau etwas beinahe Heiteres. Er fiel auf die Villa des Fabrikanten, deren eckige Fassade er mit gefälligen Rundungen versah, und er fiel auf das Einfamilienhaus des Werkmeisters, aus dem er ein drolliges Zuckerhäuschen machte.
In den Hallen der Fabrik war um diese Zeit keine Menschenseele, Ein mißglücktes Veilchen aus Draht und Wachs sinnierte im Kehrichteimer vor sich hin, eine eiserne Tür zum Hof bewegte sich quietschend in den ausgeleierten Scharnieren.
In der Villa nebenan telefonierte die Gnädige zum viertenmal aufgeregt mit der Tierhandlung …weiter lesen

Autor: unbekannt

Das Geschenk der Weisen
Ein Dollar und siebenundachtzig Cent. Das war alles. Und sechzig Cent davon ja Pennies. Stück für Stück ersparte Pennies, wenn man hin und wieder den Kaufmann, Gemüsemann oder Fleischer beschwatzt hatte, bis einem die Wangen brannten im stillen Vorwurf der Knauserei, die solch ein herum feilschen mit sich brachte. Dreimal zählte Della nach. Ein Dollar und siebenundachtzig Cent. Und morgen war Weihnachten. Da blieb einem nichts anderes, als sich auf die schäbige kleine Chaise zu werfen und zu heulen. Das tat Della. Was zu der moralischen Betrachtung reizt, das Leben bestehe aus Schluchzen, Schniefen und Lächeln, vor allem aus Schniefen.
Während die Dame des Hauses allmählich von dem ersten Zustand in den zweiten übergeht, werfen …weiter lesen

Autor: O.Henry

Die kleine Trompete
Die kleine Trompete konnte von dem Balken aus, an dem sie hing, direkt auf den Marktplatz mit dem Holperpflaster und den lustigen Fachwerkhäusern schauen. Da unten war immer was los, und die Trompete konnte dem alten Schrank, der nicht so weit gucken konnte, immer erzählen, was es im Städtchen neues gab.
Der alte Schrank mit den Kleidern aus Urgroßmutters Zeiten und die kleine, glanzlose Messingtrompete lebten nun schon viele, viele Jahre hier oben auf dem Spitzboden im Hause des Stadtapothekers. Man hatte sie einfach vergessen, und nie fand einer den steilen Treppenweg hier hinauf. Es war gut, dass sie zu zweit waren.
Aber der kleinen Trompete ging es gar nicht gut. Der Herbststurm hatte das Bodenfenster, vor dem sie baumelte, …weiter lesen

Autor: unbekannt

Das Wintersonnenmärchen
Gestern in der Dämmerung vernahm ich hinter den winterlichen Nebelhüllen ein Licht und ein Klingen. Es war wie ein blinzelnder Stern, ein verirrter Klang...
Denn nun beginnt ja schon die große, heilige Dichtung, die die Leute "Weihnachten" nennen.
So schöne Dichtungen gibt es nur noch wenige. Eine heißt: "Entschwundene Kindheit"; eine andere: "Der nächste Frühling". Weiß jemand noch eine? Es ist ganz unbestimmt, wie lang die schöne Dichtung ist, die "Weihnachten" heißt. Es ist schon eine hübsche Zeit her, dass ich in erster Frühe aus dem Schlafe geweckt wurde durch ein eifriges und andauerndes Geplapper. Das Geplapper kam aus der Schlafstube der Kinder. Es war noch ganz dunkel. Ich …weiter lesen

Autor: Otto Ernst

Etwas müde stapfte der Weihnachtsmann
Etwas müde stapfte der Weihnachtsmann durch den tiefen Schnee. Sein Atem bildete kleine Wolken in der kalten, kristallklaren Luft, die in immer kürzeren Intervallen geradewegs aus den Tiefen seines schneeweißen Bartes zu kommen schienen. Er war ärgerlich. Er hatte nämlich nicht mehr so recht Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war kein Schwung in der Sache. Nur Spielzeug und Süßigkeiten, das reichte wohl nicht mehr. Das ganze Jahr über hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgedacht, was er wohl Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen, eine Weihnachtsfreude, an der auch die Großen Freude hätten. So stapfte er denn auch durch den verschneiten …weiter lesen

Autor: unbekannt

Weihnachten in der Fremde
Weihnachtsabend kam heran. Es war noch nachmittags, als Reinhard mit anderen Studenten im Ratskeller am alten Eichentisch zusammensass. Die Lampen an den Wänden waren angezündet, denn hier unten dämmerte es schon; aber die Gäste waren sparsam versammelt, die Kellner lehnten müßig an den Mauerpfeilern. In einem Winkel des Gewölbes sassen ein Geigenspieler und ein Zithermädchen mit feinen zigeunerhaften Zügen. Sie hatten ihre Instrumente auf dem Schoß liegen und schienen teilnahmslos vor sich hinzusehen.
Am Studententisch knallte ein Champagnerpfropfen.
"Trinke, mein böhmisch Liebchen!" rief ein junger Mann von junkerhaftem Äußerem, indem er sein volles Glas zu dem Mädchen hinüberreichte.
"Ich mag nicht", …weiter lesen

Autor: Theodor Storm

Die Abenteuer der kleinen Schneemaus
Es war ein kalter Wintermorgen an irgendeinem Dezembertag. Weihnachten stand kurz vor der Tür und alle Leute liefen sehr geschäftig durch die Straßen, um noch Geschenke für ihre Lieben zu besorgen und um dies und das noch zu erledigen. Ein paar Kinder tobten laut lachend und schreiend die Straße entlang. Eines von ihnen formte gerade einen sehr großen Schneeball und zielte damit auf das Hinterteil seines Freundes. Es war ein lustiger Anblick, den der Schneeball auf der Hose des kleinen Jungen hinterließ.

Die Geschäfte, alle herrlich geschmückt, mit Kugeln, Girlanden, Lametta und Engelshaar, die Straßen festlich aufgeputzt mit vielen bunten Lichtern, einige in Sternform, andere sahen aus wie Glocken und über dem breitesten …weiter lesen

Autor: unbekannt

Das große Herz
Sie hält im dritten Stockwerk an und lauscht.

Weint er?

Nein.

Dann waren es die Zwillinge des Modewarenhändlers im zweiten Stock.

Leise schleicht sie die letzte schmale Treppe hinauf, die Hühnerstiege, wie Hansen sie nannte.

Sie atmet ein wenig schwer, denn sie hat so viel zu tragen. Das Bäumchen muß sie vor sich hinhalten wie einen Leuchter, damit die Zweige nicht am Geländer streifen und abknicken.

"Mein Gott! Ich werde doch den Schlüssel nicht vergessen haben? In der Manteltasche. Gott sei Dank!"

Dann schließt sie ihr eigenes Starenhäuschen der Treppe gerade gegenüber auf.

Der bleiche Dämmerschein von dem großen Mansardenfenster fällt auf das Gesicht des Kindes. Das Köpfchen verschwindet …weiter lesen

Autor: Laurids Bruun

Kätchens Weihnachtstraum
Das vierjährige Kätchen hatte zu Weihnachten eine Küche bekommen und ein Schäfchen, das "mäh" schreien konnte. Das allerschönste aber war Rosa, eine Puppe in rosenfarbendem Faltenkleide aus Tüll. Dazu passte der feine Kopf mit seinen schwarzen Locken, den hübschen roten Backen und großen blauen Augen ganz allerliebst. Letztere fielen, wenn man die Puppe hintenüberlegte, ganz von selbst zu. Kätchen hatte auch Geschwister. Da war Gerhard, der hatte natürlich Soldaten, Pferde und Kanonen bekommen und auch einen Nussknacker. Dann Liesel, die auch eine Puppe als Geschenk erhalten hatte.

Diese musste mindestens eine Gräfin sein, so herrlich prangte sie in schwarzem Samt mit silbernen Knöpfen. Sie war gleich Paula …weiter lesen

Autor: Albert Ferdinand Timaeus

Ein Weihnachtsengel
Mit den Tannenbäumen begann es. Eines Morgens, als wir zur Schule gingen, hafteten an den Straßenecken die grünen Siegel, die die Stadt wie ein großes Weihnachtspaket an hundert Ecken und Kanten zu sichern schienen. Dann barst sie eines schönen Tages dennoch, und Spielzeug, Nüsse, Stroh und Baumschmuck quollen aus ihrem Innern: der Weihnachtsmarkt. Mit ihnen aber quoll noch etwas anderes hervor: die Armut. Wie nämlich Aepfel und Nüsse mit ein wenig Schaumgold neben dem Marzipan sich auf dem Weihnachtsteller zeigen durften, so auch die armen Leute mit Lametta und bunten Kerzen in den besseren Vierteln. Die Reichen aber schickten ihre Kinder vor, um denen der Armen wollene Schäfchen abzukaufen oder Almosen auszuteilen, die sie selbst …weiter lesen

Autor: Walter Benjamin

Der selbstsüchtige Riese
Jeden Nachmittag, wenn sie aus der Schule kamen, pflegten die Kinder in des Riesen Garten zu gehen und dort zu spielen.

Es war ein großer, lieblicher Garten mit weichem, grünem Gras. Hier und da standen über dem Gras schöne Blumen wie Sterne, und es waren dort zwölf Pfirsichbäume, die im Frühling zarte, rosige und perlfarbene Blüten hatten und im Herbst reiche Früchte trugen. Die Vögel saßen auf den Zweigen und sangen so süß, daß die Kinder ihre Spiele unterbrachen, um ihnen zu lauschen. "Wie glücklich sind wir hier!" riefen sie einander zu.

Eines Tages kam der Riese zurück. Er hatte seinen Freund Oger in Cornwall besucht und war sieben Jahre bei ihm gewesen. Als die sieben Jahre vorbei waren, hatte er alles …weiter lesen

Autor: Oscar Wilde

Ein Weihnachtsgast
Einer von denjenigen, welche als Kavaliere auf Ekeby gelebt hatten, war der kleine Ruster, der Noten transponieren und Flöte spielen konnte. Er war aus niederem Stande und arm, ohne Heimat und ohne Angehörige. Es kamen schwere Zeiten für ihn, als die Kavalierschar sich zerstreute. Er hatte nun nicht länger Pferd und Wagen, weder Pelz noch Eßkorb. Er mußte zu Fuß von Hof zu Hof gehen und trug seine Habe in einem blaugewürfelten Baumwollenschnupftuche eingeknotet. Den Rock knüpfte er bis unter das Kinn zu, damit keiner sehen konnte, wie es mit Hemd und Weste bestellt war, und in seinen weiten Taschen verwahrte er seine kostbarsten Güter: die auseinandergeschrobene Flöte, die flache Taschenflasche und die Notenfeder.

Sein Beruf …weiter lesen

Autor: Selma Lagerlöf

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