Traurige Weihnachtsgeschichten

Sie ist wieder da, die Weihnachtszeit, die wohl beste Zeit des Jahres, voller Liebe, Zuneigung und Vergebung. Überall riecht es so lieblich und Familien und Freunde kommen zusammen, um schöne Festtage zu verbringen. Doch wie das Leben nun mal so spielt, ist auch in der besinnlichsten Zeit nicht alles perfekt.

Gerade zu Weihnachten gibt es auch jede Menge Platz für Angst, wehmütige Gedanken und Trauer in unseren Herzen. Viele unserer erinnerungswürdigsten Momente werden in dunklen Stunden geschrieben. Da es im Leben nicht nur bergauf geht und alles stetig besser wird, sondern gerade die schmerzhaftesten Erfahrungen die schönen Tage erst so lebenswert machen, haben wir für Dich zahlreiche traurige Weihnachtsgeschichten gesammelt. Lies sie mit Bedacht und lasse auch Deinen traurigen Gedanken Platz, um der Heiterkeit den Weg zu ebnen.
Wir wünschen Dir viel Vergnügen und tiefe Gedanken beim Lesen der folgenden Geschichten.

Traurige Weihnachtsgeschichten

Der Geiger
Ein junger Musiker war an mich empfohlen, er war Geiger bei einer Kapelle. Es war nur wenige Wochen vor Weihnachten , als er nach Riga gekommen war. Er stand vor mir, noch fast ein Knabe, es war sein erster Ausflug in die Welt. Freunde von mir, die sich für seine Ausbildung interessierten, schrieben, dass ich mich seiner annehmen sollte. Es war ein schönes, dunkles Knabengesicht, in das ich schaute, als er vor mir stand, mit wunderbaren Augen, die mich halb trotzig, halb ängstlich ansahen. Halb trotzig , halb ängstlich war auch sein ganzes Wesen. Er wollte so gern den Künstler markieren, der seinen hohen Flug beginnt. Aber hinter der wallenden Künstlermähne und den etwas flotten Worten fühlte ich ein ängstlich schlagendes …weiter lesen

Autor: Monika Hunnius

Vom Feuermännchen und der Maus Grisegrau
"Heut will ich euch die Geschichte vom Feuermännchen erzählen", sagte eines Abends unsere gute alte Tante Minna; " sie ist zwar ein bissel gruselig, aber ich will sie euch doch erzählen.
Ihr müsst wissen, zu Hause in Pankenbrück hatten wir einen großen Kachelofen, so einen recht altmodischen grünen Kachelofen. Und blanke Haken hatte er, um nasse Kleider dran aufzuhängen, und eine Warmröhre mit einer Messingtüre hatte er auch.
Darin gab es im Winter Bratäpfel oder ein Töpfchen mit Kaffee für den Fritz und die Grete, wenn sie müde und hungrig vom Schlittschuhlaufen kamen.
Ich sage euch Kinder, es war ein Prachtstück von einem alten Kachelofen!
Und was das herrlichste war, es wohnte ein Feuermännchen drin, …weiter lesen

Autor: Paula Dehmel

Wie einer das Eigentliche begreifen lernte
Donnernd fuhr der Zug in die Bahnhofshalle. Langsam packte der junge Student sein Köfferchen und stieg aus. Langsam ging er zum Ausgang. Einen kurzen Augenblick sah er sich um. Dann ging er langsam in die Stadt hinein. Nein, er hatte es nicht eilig, obwohl zu Hause die Mutter und die Schwestern auf ihn warteten.

Seine Gedanken wanderten: Wie anders war es in den Jahren früher gewesen" Da hatte er gar nicht schnell genug aus dem Bahnhof herauskommen können. Hinein in die Droschke nach dem schönen Stadtteil, wo die Eltern wohnten! Dort die hübsche Villa war das Elternhaus. Noch ehe die Droschke richtig hielt, war man heraus. Und Sturm geläutet am Tor! Dann kamen jubelnd die Schwestern. Und die Mutter! Und der Vater, dieser …weiter lesen

Autor: Wilhelm Busch

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
Es war entsetzlich kalt. Es schneite, und der Abend dunkelte bereits. Es war der letzte Abend im Jahre, Silvesterabend. In dieser Kälte und in dieser Finsternis ging auf der Straße ein kleines armes Mädchen mit bloßen Kopfe und nackten Füßen. Es hatte wohl Pantoffeln angehabt, als es von zu Hause fortging, aber was konnte das helfen! Es waren sehr große Pantoffeln. Die waren früher von seiner Mutter gebraucht worden, so groß waren sie. Diese Pantoffeln hatte die Kleine verloren, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen in rasender Eile vorüberjagten. Der eine Pantoffel war nicht wieder aufzufinden, und mit dem anderen machte sich ein Knabe aus dem Staube, welcher versprach, ihn als Wiege zu benutzen, wenn er einmal …weiter lesen

Autor: Hans Christian Andersen

Der Tannenbaum
Draußen im Walde stand ein niedlicher, kleiner Tannenbaum, und er hatte einen guten Platz. Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsumher wuchsen viel größere Kameraden, sowohl Tannen als Fichten. Aber dem kleinen Tannenbaum schien nichts so wichtig wie das Wachsen. Er achtete nicht auf die warme Sonne und die frische Luft. Auch kümmerte er sich nicht um die Bauernkinder, wenn sie herausgekommen waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbeeren auf einen Strohhalm gezogen. Dann setzten sie sich neben den kleinen Tannenbaum und sagten: "Wie niedlich klein er ist!" Das mochte der Baum gar nicht hören.

"Oh, wäre ich doch so ein großer Baum wie die …weiter lesen

Autor: Hans Christian Andersen

Linnäa
Es war Weihnachten, und die Schulstube im Hause des Lehrers war still geworden. Die Schüler waren fort, und alle Zeichen des Arbeitslebens waren hinausgetragen, die Schulbänke, die Tische und die Karten von den Wänden. Es war zum Weihnachtszimmer verwandelt, und nichts darin erinnerte mehr an Arbeit des Werktags. Bilder aus der biblischen Geschichte schmückten die Wände, die Fensterbretter waren voll blühender Blumen, ein altertümliches Sofa, schwere alte Mahagonitische, Lehnstühle, weiche Teppiche gaben dem Zimmer ein unbeschreiblich behagliches Aussehen. Der bunte Weihnachtsstern hing von der Decke herab, an der einen Wand stand der Weihnachtsbaum mit purpurnen Äpfeln und vergoldeten Nüssen geschmückt. Das ganz Zimmer war …weiter lesen

Autor: Monika Hunnius

Weihnachtszauber
Ein dichter Nebel lag drei Tage über dem Waldland, dann kam die scharfe Kälte, und nun hat der Wald sein schönstes Weihnachtskleid angezogen. Wie feierliche Kandelaber sind die alten Schirmtannen, die oben auf der freien Höhe stehen, nur dass sie ihren Kerzenschmuck nach unten hängen. Tief bis auf den Boden senken sich ihre Äste unter der schweren Last, die nun ein heimliches Nest bilden, von dem man sich denken möchte, dass darunter irgendein frierendes Häslein oder Reh ein Obdach fände. Die Birken sind mit tausend und aber tausend Kristallperlen behangen, und an ihr feines Gefieder hat sich der Raureif angesetzt, wo ein Blattknöspchen auf den kommenden Frühling wartet, dass es lässt, als wollte der Baum mitten im Winter seinen …weiter lesen

Autor: Agnes Günther

Weihnachten bei Theodor Storm
Unser Vater war ein echter, rechter Weihnachtsmann, er wusste jedes Fest erst recht zu einem Feste zu gestalten. Den ganzen Zauber der Weihnacht zu übertragen. Und so feiern auch wir, seine Kinder, unsere Weihnachtsfeste ganz im sinne unseres Vaters. Der Weihnachtsbaum wird genau so geschmückt, wie er einst ihm geschmückt wurde, die Kuchen nach den althergebrachten Familienrezepten gebacken, wie sie schon sein Kinderherz entzückten. Wenn das alte liebe Weihnachtsfest wieder naht und ich mich in eine rechte Weihnachtsstimmung versetzen will, setze ich mich in der Dämmerung in einen tiefen Lehnstuhl. Von draußen wirft die Laterne traulich ein mattes Licht durch die Fenster. Ich schließe die Augen, und bald bin ich daheim in unserm …weiter lesen

Autor: Gertrud Storm

Friede auf Erden
Es gibt ein Dörflein, liegt also fernab von aller Welt, dass gute und schlechte Mär zwei Monate später dorthin kommt als sonst an irgendeinen Fleck in deutschen Landen. So geschah es, dass man um die Weihnachtszeit des Jahres 1648 in selbigem Dorf noch nicht wusste, dass nach dreißigjährigem Kriegsjammer Friede worden war im Vaterland, und doch hatten die Herren Gesandten zu Münster und Osnabrück schon am 25. Oktober mit umständlicher Feierlichkeit das letzte große Punktum gesetzt. Bald nach Martini zwar ist ein fahrender Geselle gekommen, der erzählte im Wirtshaus, es sei Fried' im Reich, und er selber habe gesehen, wie die Bauern drunten am Strom auf der Heerstraße ihre Schweine zu Markt getrieben hätten; aber niemand glaubte …weiter lesen

Autor: Adolf Schmitthenner

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